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Interview Gitarre aktuell II/06

Im Gespräch
»…weil ich nicht möchte,
dass die Gitarre ausgeblendet wird«

Michael Diedrich über sein aktuelles Projekt „Klassenmusik mit Gitarren“

Was den Streich- und Blasinstrumenten recht ist, soll nach Ansicht des Musikpädagogen Michael Diedrich den Gitarren nur billig sein. Denn nach dem schon lange praktizierten Modell, Grundschülern innerhalb ihres Klassenverbands als Großgruppe mittels Streich- oder Blasinstrumenten die Tür zur allgemeinen Musik zu öffnen, ohne dass konkret ein Instrumentalunterricht stattfindet, hat es mit der Gitarre bisher nicht gegeben.

Dafür gibt es jetzt Lehrwerke, die sich gleichwohl an die Lehrenden und Lernenden richten und Spielideen aus dem Elementarschulbereich methodisch -didaktisch bündeln, um die Schüler mit der Gitarre und über den aktiven Umgang mit musikalischen Vorgängen an die Musik heranzuführen. Ein Gespräch mit Michael Diedrich über das Konzept »Klassen- musik mit Gitarren«
Gitarre aktuell: Sie haben ein zweibändiges Lehrwerk für Schüler und Lehrer mit dem Titel »Klasse(n) Musik« verfasst, das den Untertitel trägt „ Methodischdidaktische Ausführungen für den Klassenunterricht mit Gitarren. Im Lehrerband schreiben Sie in den Anmerkungen „Klassenmusik ist Thema der Bildungspläne der Schulen. Was heißt „… ist Thema…“ genau?
Michael Diedrich: Durch die Bildungshoheit der Länder kann ich dies nur exemplarisch für Baden-Württemberg sagen, dass da in den Bildungsplänen explizit das Klassenmusizieren, also das praktische Umsetzen mit Instrumenten, in diese Bildungspläne mit aufgenommen wurde. Hinzu kommt, dass Musik nicht mehr als eigenständiges Fach, sondern in einem so genannten Fächerverbund besteht. Hintergrund ist, dass wir an den Schulen zu wenig gut ausgebildete Musiklehrer haben, und dem versucht man dadurch entgegen zu wirken, indem man einen Fächerverbund hat. Dann können unterschiedliche Lehrer das machen, und man kann von außen Fachleute quasi anmieten, sprich: Musikschullehrer, die in die Grundschulen gehen und von den Musikschulen ausgeliehen sind, können Musikunterricht anbieten.

Schüler haben ja schon früher in der Klasse musiziert. Das aktuelle Schlagwort ist jetzt Klassen- musik bzw. Großgruppen unterricht. Was ist anders, worum geht es, und was ist die Idee, die dahinter steht?
Die Idee ist, dass nicht über Musik gesprochen oder ausschließlich Musik gehört werden soll, sondern praktisch umgesetzt wird. Aber nicht in Form eines Ensembles, das hieße ja, dass Schüler schon mit Vorkenntnissen kommen -‚ sondern von Grund auf, ähnlich wie es in der vokalen Arbeit bis heute gemacht wird, indem die Schüler praktisch zum Musizieren gebracht werden.
Das gibt es hei den Bläsern und bei den Streicherklassen ausgehend von der amerikanischen Tradition schon seit vielen Jahren. Bei mir kam die Idee praktisch hier in der Arbeit, dass ‚viele Kinder, die ich später angesprochen habe, sagten, ja, wir haben schon die Streichinstrumente über das Streichermusizieren kennen gelernt, oder die Bläser. Und ich hatte das Gefühl, dass für die Gitarren der Nachwuchs ein bisschen auf der Strecke bleibt.

Es geht also um das instrumentale Musizieren…
Das Klassenmusizieren – zumindest nach diesem Konzept – mit Gitarren.
Klassenmusizieren ist ja ein .sehr weit gefasster Begriff der zunächst nur die Zielgruppe definiert. Es geht um das Instrument und weniger um den vokalen Bereich?
Sowohl als auch. Dadurch dass ich das Melodiespiel zunächst in diesem Ansatz ausblende, Melodien aber da sein sollen, mache ich das halt über den Gesang.

Was ist gegenüber früher anders bzw. was ist wirklich neu daran? Neu… Vielleicht dass ich nicht in erster Linie das Klassen- musizieren als Instrumentalunterricht sehe. Ich bin zwar Instrumentallehrer im Grunde meines Herzens, aber ich bin gleichzeitig auch Elementarlehrer. Was für mich neu daran war, ist, die ganzen Spielideen, die aus dem Elementarbereich kommen, auf die Gitarre zu übertragen.

Kann man nicht davon ausgehen, dass ein Musiklehrer diese Dinge in seiner Ausbildung anhand von Seminaren etc. in Pädagogik, Didaktik oder Methodik gelernt hat?
Der Regelschullehrer. der wird einen Großteil davon wissen.

Welches ist die Zielgruppe, die Sie im Auge haben, Gitarrenlehrer…?
Den Gitarrenlehrern, denen dieser Bereich der großen Gruppen bis hin zu Halbklassen nicht ganz vertraut ist, ganz einfach viele Spielideen an die Hand zu geben, die funktionieren.

Ein Gitarrenlehrer lernt das in seiner Ausbildung nicht?
In der Regel nicht, Ich bin da ein bisschen ‚vorsichtig, weil es natürlich schon Musikhochschulen gibt, die sehr praxisorientiert und sehr nah an dem Musikschulalltag ausbilden. Und denen will ich natürlich nicht Unrecht tun. Die Regel ist das nicht. Ich erlebe das in meiner Praxis, wenn wir neue Kollegen – egal in welchem Fach – einstellen, dass die richtig Angstschweißausbrüche bekommen. wenn wir hier eine 4er-Gruppe haben, ganz zu schweigen von einer halben Klasse mit 15 Kindern. Und dem Regelschullehrer möchte ich durch die Methode etwas an die Hand geben. damit der Schüler auch nach ein oder zwei Jahren, wenn er diesen Klassenunterricht besucht und möglicherweise die Liebe zu dem Instrument Gitarre entdeckt hat und zu einem Instrumentalpädagogen kommt. nicht hören muss, so, was du bisher gemacht hast, musst du erst einmal grundsätzlich vergessen.

Ihr Konzept ist gedacht für den Musikunterricht an allgemeinbildenden Schulen mit normaler Klassenstärke von etwa 20 bis 30 Schülern?
Das ist die Zielgruppe, die aber geteilt wird. Praktisch – und so setzen wir das hier um – sollen etwa 10 bis 15 Kinder in der halben Klasse sein.

Es ist weniger an Musikschulen gedacht, weil dort Gruppen mit weniger Schülern zusammengestellt werden?
Wir haben auch größere Gruppen, da versuchen wir das jetzt im Moment ebenfalls umzusetzen; ‚viele dieser Ideen. Die Regel ist, dass wir Zweier- oder Dreiergruppen haben, die mit der gesamten klassischen Methodik, denke ich. längst gut abgedeckt sind. Wenn es darüber hinaus große Gruppen sind – große Gruppen heißt zwischen ‚vier und acht Kindern -,wird es meistens schon ein bisschen heikel. Mein erster Schritt war, das gesamte Material in diesem Bereich ‘vier bis acht Kindern zu erproben. Und dann war natürlich der nächste Schritt zu machen mit 8 bis 15 Kindern. Und da ist jetzt auch die Zielgruppe zu sehen. In der Regel das dritte und vierte Grundschuljahr.

Machen wir es einmal ganz praktisch. Wie muss sich der Leser ihr Konzept vorstellen, können wir das mal durchspielen. Also da ist jetzt eine Schule und darin ist eine Klasse…
Es ist eine Grundschule, dritte Klasse…

und die besteht aus, sagen wir, 25 Schülern… Wie würde man dort traditionell den Musikunterricht gestalten? Gesangsunterricht?
Ja, wenn es denn Gesangsunterricht wäre, wäre es schön. In der Regel ist es so, dass die Lehrerin ein Playback mitbringt und dann mehr oder weniger geschult dazu gesummt, gebrummt oder gesungen wird.

Sie sagen schon automatisch, dass es eine Lehrerin ist…
In der Regel sind an Grundschulen LehrerINNEN… Vielleicht wird noch das kleine Schlagwerk dazu genommen.

Die 25 Schüler haben zunächst einmal von Musik nur wenig bis keine Ahnung, es sei denn, sie hätten vom Elternhaus etwas mitgebracht.
Dadurch, dass wir die normale Bevölkerungsverteilung haben. gibt es keinen, der wie im Instrumentalunterricht sagt, was er lernen möchte, sondern es gibt eine Gitarre – entweder von den Eltern gekauft oder vom Fördenverein als Pool angeschafft… das Instrument wird dann ausgeliehen -‚ die Klasse wird geteilt, und die Kinder bekommen mit diesem Instrument eine erste Unterweisung, ja. oder einen ersten Kontakt, ganz praktisch mit Musik. Es gibt einen Vertrag. und das Angebot läuft ein Jahr.

Und das gesamte Konzept betrifft nur die Gitarre ohne Einbindung anderer Instrumente oder Gesang. Bleiben wir bei der Praxis. Wie läuft das bei Ihnen?
Ganz praktisch ist es hier an zwei Grundschulen jetzt so, dass die Schulleitung gesagt hat, wir wollen das Fach Musik mit der Gitarre machen. Da geht dann ein Lehrer von uns für jeweils zwei Stunden hin und unterrichtet die Kinder, ein Jahr lang mit diesem Konzept.

Großgruppenunterricht an Musikschulen wird ja seither mit Skepsis betrachtet.
Da hat sich, denke ich, zumindest in der Diskussion oder in meiner Vorstellung etwas verändert. Mein Ziel ist ja nicht, dass alle Teilnehmer zu Gitarristen gemacht werden. Sondern die Idee ist, sie sollen musikalisch aktiv werden, hier jetzt zufällig mit der Gitarre, weil ich nicht möchte, dass die aus- geblendet wird. Und nach einem Jahr können die Kinder, die sagen, Mensch, das ist doch was, weitermachen. Aber dann nicht mehr in der Großgruppe bzw. Halbklasse. Ich glaube nicht, dass es ein grundsätzlicher Ansatz vorn Instrumentalunterricht ist, den man über drei, vier oder fünf Jahre so laufen lassen sollte. Also da bin ich schon traditioneller Jnstrumentalpädagoge, der meint, dass jeder Schüler zu einem bestimmten Entwicklungszeitpunkt die Chance haben muss der individuellen Zuwendung und Fehlerkorrektur.

Wenn Sie mit Ihrer Methode und Idee den Unterricht übernehmen, machen Sie aus den Schülern nicht „ kleine Gitarristen‘ ?
Das ist nicht der Fall. Dadurch dass jedes Instrument mit Arbeit verbunden ist, teilt sich das ganz schnell.

Sie bieten zunächst also allgemeine musikalische Möglichkeiten au/der Gitarre an, die ja zweifellos sehr vielfältig ist…
Ja…

somit benötigt jeder Schüler zu Beginn eine Gitarre….
Das ist richtig.

…bei der Sie sich aber nicht in erster Linie auf eine instrumentale Unterweisung — wie das Lernen von Griffen etc. – beschränken, sondern darüber hinaus allgemein musikalische Kenntnisse vermitteln wollen, zum Beispiel Marschieren durch den Raum, perkussive Effekte auf dem Instrument usw. Zielt Ihre Methode darauf ab?
Genau. Also mit sehr starkem Schwerpunkt aus der Rhythmik kommend, das heißt, dass alle Phänomene über die Bewegung zunächst ausgeführt und erfahrbar gemacht werden, und dann gehen die Kinder wieder an die Gitarre und setzen das um. In der Regel in so kleinen Lernschritten, dass es bei der erwähnten Normalverteilung die unterschiedlichen Interessenslagen auch bewältigen können.

In diesem Unterricht kommt keine instrumentale Mischung vor, zum Beispiel das Hinzunehmen von Flöten oder Schlaginstrumenten…?
In der Regel nicht. Es ist so, dass bei Schulaufführungen natürlich schon gemischt wird. Aber ins Klassenverband im Musikunterricht selber läuft das homogen.

Dann ist die Klassenmusik mit Gitarren, so heißt das Thema bei Ihnen ja auch explizit, gegenüber Gruppenunterricht mit Gitarren eigentlich nur der Unterschied, dass es mehr Schüler .sind.
Dass es mehr Schüler sind, dass die Lernschritte viel kleiner sind und eine größere Zielgruppe oder Adressatenkreis angesprochen wird. Zunächst einmal.

Sie geben in ihrem Lehrwerk Empfehlungen für die so genannte Grundausstattung, die ein Schüler haben sollte. Wie hoch schätzen Sie die Kosten für diese Grundausstattung pro Schüler, wenn er in etwa das Material erhält, das Sie in der Hefteinleitung aufführen, z.B. das Instrument mit Zubehör, Notenständer, Fußbank, ferner Stimmgerät,� Kapodaster und anderes?
Bei uns gehen im Moment die Diskussionen hoch her, ob wir chinesische oder taiwanesische Gitarren nehmen, da läge dann ein komplettes Einstiegsangebot zwischen 80 und 90 Euro inklusive Kapodaster, der Schule, einer klappbaren Stütze und dieser Gitarre, oder ob wir eine nehmen – ich weiß auch nicht – aus der einheimischen Produktion, wo ich nicht so ein schlechtes Gewissen hätte, die liegen dann bei etwa l80 bis 200 Euro. Das komplette Set.

Das entspricht eher dem, was ein Gitarrenbauer – natürlich nicht zuletzt auch aus eigenem Interesse – sagen würde, er könnte einem Schüler niemals zu einem Instrument aus dem Supermarkt raten.
Das sehe ich ganz genau so.

Wenn Sie sich andererseits für gute Schülergitarren – oder zumindest im mittleren Qualitätsbereich liegende – entscheiden, dann würden die Kosten für alles vermutlich zwischen 300 und500 Euro liegen, was doch pro Schüler sehr viel Geld ist!
Das war mein Ansatz auch in den ersten Gruppen. Ich muss aber zugeben, dass ich mich da von dem Händler, mit dem wir hier zusammenarbeiten, habe eines Besseren belehren lassen. Die Instrumente leiden so stark, dadurch dass ich eben nicht nur den interessierten Gitarristen habe, sondern auch ganz „normale“ Kinder, die die Gitarre an irgendeiner Ecke anbollern, und dann ist eine Macke drin. Da haben wir gesagt, es ist nicht praktikabel, es findet, wie sagt man, eine Wertminderung statt. Hinzu kommt, dass die Kinder in der dritten Klasse eh noch nicht ihr Endinstrument haben, und wenn es dann in den Gruppen- unterricht geht, für die Interessierteren doch zu einem Wechsel kommen muss. Wir haben es so gemacht, dass die Instrumente im ersten Schritt von der Musikschule eingekauft werden, im nächsten Schritt waren es dann die Fördervereine, die, sagen wir mal, 4000, 5000 Euro eingesetzt und eine Klassenausstattung eingekauft haben, die dann vermietet wird. Nach einem Jahr kommen die Instrumente wieder zurück, werden dann zum Teil notdürftig oder auch ganz ordentlich repariert und kommen dann wieder in den Kreislauf.

Regional ist Ihr Modell offensichtlich schon erprobt. Nun ist Ihr Lehrwerk überregional gedacht. Würden Sie sagen, dass auch andere Schulen bereit wären, wenn sie einen solchen Unterricht einrichten wollten, die Kosten zu übernehmen bzw. sich daran zu beteiligen. Heutzutage wird doch bei den Lehrmitteln an allen Ecken und Kanten gespart, gekürzt und gestrichen?� � Das ist richtig. Aber dadurch dass es eine praktische Umsetzung ist, womit Kinder etwas tun können, damit sie demnächst die Schulaufführung attraktiver gestalten können, sind die Schulen schon bereit, dafür auch Geld einzusetzen. Und über so ein Modell, dass es verliehen wird, fließt auch immer wieder etwas Geld zurück, das Geld ist also nicht weg.

Kommen wir noch einmal zum Thema zurück: Ist Ihr Lehrwerk als Leitfaden für Lehrer zu verstehen und als motivierende Materialsammlung für die Schüler, oder wäre das zu einfach gesagt?
Das wäre zu einfach gesagt. So war die Idee ursprünglich. Durch die vielen Diskussionen, die praktische Umsetzung, dann Diskussionen mit dem Lektorat, wurde halt zunehmend, ja, ein deutliches Konzept daraus, das den Rahmen einer reinen Materialsammlung sprengt. Der Lehrer bekommt eine sehr große Ideenvielfalt innerhalb dieses roten Fadens an die Hand, weil es im Klassenunterricht nötig ist, sehr viel Repertoire an Spiel- ideen zu haben, ohne jedoch den roten Faden zu verlieren. Und für die Schüler ist der rote Faden deutlich enger, seil wir thematisch aufeinander aufbauen und – flankiert durch CD und Hausaufgaben – eine sehr enge und verzahnte Arbeit an der Thematik auszumachen ist.

in kleinen Schritten und entsprechenden Unterrichtseinheiten bzw. -abschnitten.
Richtig! Wir haben die Normalverteilung und nicht die interessierten Kinder, die aber nach diesem einen Jahr motiviert sein könnten, weiterzumachen. Und für die anderen Kinder, die dann auf hören, soll es kein Abbrechen sein. Sie haben sich ein Jahr damit beschäftigt und festgestellt, das Jahr war gut, aber weiter will ich mich nicht auf den Weg machen.

Sie haben Ihre Methode ja selbst erprobt. Aber ist sie auch anderweitig eingesetzt worden und mit welchem Ergebnis? Welches Feedback haben Sie bisher bekommen?
Vor fünf Jahren habe ich damit begonnen, Spielideen zu entwickeln,� weil bei uns Anfragen waren für den Unterricht von Großgruppen. Da haben Kollegen gefragt, ob ich eine Idee hätte, weil wir das bei uns immer mit mehreren Kollegen machen. Ich habe mich halt hingesetzt und etwas geschrieben, ausprobiert und sehr viel Feedback bekommen zu Dingen, die nicht funktionieren, aber die auch funktionieren. Ja, und dann ist das im Grunde so gewachsen. Von der Großgruppe waren es dann die ersten Klassen, die ich selbst unterrichtet habe, dann erste Kollegen, weil es immer mehr Grundschulen gab, die es interessierte. Wir haben es jetzt auch an einigen Gymnasien probiert…

Gilt das auch überregional?
Nein, hier. Mosbach ist eine große Kreisstadt und 12 umliegende Gemeinden. Also ein sehr großer Kreis, der von verschiedenen Kollegen ausprobiert worden ist, und bisher – ich meine jetzt nicht, weil es meine Geschichte ist – sind absolut positive Rückmeldungen gekommen, dass es funktioniert. Weil die Kollegen am Anfang ganz skeptisch waren, ob es funktioniert.

Wird die Methode auch angenomnmen von Lehrern außerhalb Ihres Kreises?
Also, im Moment steht das Telefon nicht still, weil ich für Fortbildungen angefragt werde, in Nordrhein Westfalen, in Bremen und hier in Baden-Württemberg. Es wird sowohl nach Wochenendfortbildungen gefragt, wo es ganz praktisch umgesetzt werden soll, als auch nach Vorträgen. Die Koordinatoren, die das machen, fragen mich jetzt schon, ob ich nicht nächstes und übernächstes Jahr auch was mache, weil die Nachfrage derartig groß ist. Das gleiche ist zu verzeichnen auf der Frankfurter Musikmesse, was der Verlag an Rückmeldung gegeben hat. Nun gut, es gibt halt bis jetzt ganz wenig Konzepte auf dem Markt, die auch in der Praxis erprobt sind. Von daher ist das Interesse tatsächlich riesengroß.

Auf diesem Gebiet ist offensichtlich in Zukunft noch etwas zu erwarten. Mit Sicherheit!

So, wir sind am Ende. Es ist etwas lang geraten… fast zweihändig…
Ich sitze momentan an verschiedenen Vorträgen, und es ist wirklich ein Problem, es kurz zu machen, aber dennoch plastisch rüberzubringen, weil die Ideen, die aus der elementaren Musik kommen…, ja, das muss erst noch ein bisschen in die Köpfe, denke ich.
Michael Diedrich, geb. 1957 in Hamm (Westfalen). Früher Kontakt zur Jugendarbeit und zur Musik; Gitarre zunächst autodidaktisch, aktiv in verschiedenen Zupforchestern. Erster Gitarrenunterricht und Mitwirkung in verschiedenen Pop bzw. Folk-Gruppen und klassischen Formationen (Gitarrentrio und -quartett).
Nach beruflichen Aus- bzw. Fortbildungen in verschiedenen Bereichen absolviertes Lehramtsstudium Musik, Erziehungswissenschaften und Sonderpädagogik an der Ruhruniversität Dortmund sowie Zweitstudium Diplompädagogik/Musik in Heidelberg. Ausbildung zum Gitarrenlehrer und Zusatzausbildung Rhythmik in Trossingen. Mitarbeit an dem Modellversuch „Instrumentalspiel mit Behinderten und von Behinderung Bedrohten“, anschließend Gitarrenlehrer an der Musikschule Bochum.
Heute stellvertretender Schulleiter, Fachbereichsleiter Elementare Musik und Gitarrenlehrer an der Musikschule Mosbach, außerdem Leitung des Gitarrenorchesters der Musikschule.
Tätigkeiten als Dozent bei Fortbildungen von Lehrer/innen und Erzieher/innen zu den Themen „Kinderlieder singen“ und „Akkordbegleitung mit der Gitarre“.
Autorentätigkeit und Herausgabe zahlreicher Editionen bei verschiedenen Verlagen.

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