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    Musikpädagoge, Musiker & Autor

rezensionen


üben & musizieren 1/2017, Seite 56
Diedrich, Michael
Lustige Loops & Lieder
Kinderlieder und Reigen für Gitarre. Einfaches Musizieren mit Akkorden für Gruppen- und Klassenunterricht

Loops, also Tonfolgen, die sich endlos hintereinander abspielen lassen, werden vor allem im E-Gitarren-Bereich gerne eingesetzt. In Lustige Loops & Lieder setzt der unter anderem durch die Semmelrock-Hefte bekannte Gitarrist Michael Diedrich solche Loops für den ersten Gitarren­unterricht im Gruppen- und Klassenunterricht ein. Ihm geht es um sehr einfaches Musizieren mit schnellen Erfolgserlebnissen für AnfängerInnen. Von den Kindern gesungene oder von Fortgeschrittenen auf Flöte, Violine und anderen Instrumenten musizierte Kinderlieder, „Gute-Laune-Songs“ und Lagerfeuerlieder sind hier vereint. Sie lassen sich mit einzelnen Akkordtönen, für etwas Fortgeschrittenere auch mit ganzen Akkorden, mit kleinen Improvisationen und Percussion begleiten und zu einfacher, aber sehr wirkungsvoller Mehrstimmigkeit aufbauen.

Exemplarisch soll der erste Loop etwas genauer unter die Lupe genommen werden: Im Mittelpunkt steht die achttaktige Liedzeile „Alle Gitarreros“ – in Anlehnung an We will rock you von Queen. Der passende e-Moll-Akkord wird zunächst in der Tonreihenfolge, in der er auch komplett auf der Gitarre leicht zu spielen ist, auf vier Stimmen zerlegt. Zum Mitsingen ist das Lied mit Text abgedruckt, außerdem gibt es einen Vorschlag für begleitende Bodypercussion. Die Improvisation ist so angelegt, dass die Gitarrengruppe die Akkordtöne als Loop ständig wiederholt, während ein Mitglied der Gruppe die Akkordtöne variiert und sich dabei eigene Tonreihenfolgen oder rhythmische Veränderungen überlegt. Alle SpielerInnen sind gleichberechtigt; wer möchte, kann aus der Gruppe hervortreten und eigene Improvisationen beisteuern.

Weiter fortschreitend lassen sich auch Bodypercussion und Akkordbegleitformen je nach Fähigkeiten ausbauen. Wenn dann zwischen den einzelnen Improvisationsteilen Liedstrophen gesungen werden, kann ein richtiges kleines musikalisches Kunst­werk mit Intro, Strophen, Zwischenspielen und Nachspiel entstehen.

In den weiteren Loops, die prinzipiell dem gleichen Modell folgen, kommen andere Akkorde, auch mehrere in einem Lied, hinzu. Dur und Moll halten sich dabei gut die Waage. Sehr sinnvoll ist, dass Diedrich immer wieder mehrere Lieder auf einen Akkordloop präsentiert, die GitarristInnen also das Erlernte auf mehrere Lieder anwenden können. Auch Cajon, Maracas und Claves treten hinzu. Dynamische Unterschiede bezieht Diedrich mit ein, die improvisierende Person spielt laut und leise, die Gruppe reagiert entsprechend. Eine sehr schöne, auch optisch ansprechende, fehlerfreie Ausgabe. Die Nachfrage nach Notenmaterial für den ersten Großgruppen- und Klassenunterricht ist groß, überall sprießen die ­Kooperationsprojekte zwischen Grundschulen und Musikschulen aus dem Boden. Diedrichs Heft kann hier sicher eine gute Hilfe sein.

Uwe Sandvoß


NMZ 6/09
Musikalische Basisarbeit im Fokus
Eine Messe-Nachlese in Sachen Musikpädagogik

Percussion kinderleicht

Gemeinsam Musizieren im Vor-und Grundschulbereich ermöglicht das neue Buch von Michael Diedrich „Abenteuer Musik - gemeinsam Musizieren mit Stabspiel und Boomwhacker“ (Edition Conbrio). Es ist für größere Gruppen oder Klassen konzipiert, mit denen in einer Live-Band aus Stabspielen, Boomwhackers, Cajon und Stimme musiziert werden kann. In einem Schülerheft werden Anregungen für das Musizieren zu Hause gegeben, um die Spielmöglichkeiten schnell zu erweitern. Die gute Körperkoordination, die für das gemeinsame Musizieren erforderlich ist, wird durch die Kombination von Bewegung, Musik und Sprache trainiert, was sich in zahlreichen Spielvorschlägen für Bodypercussion widerspiegelt. Ganz nebenbei wird die Notenschrift eingeführt. Auch dieses Werk wird durch eine CD zum Hören und Mitmachen komplettiert.

Heike Henning


üben und musizieren / Dezember/Januar 2009/2010
Michael Diedrich Abenteuer Musik Das Noten-ABC mit Tiernamen. Gemeinsam Musizieren mit Stabspiel und Boomwhacker, Lehrerheft für den Gruppen- und Klassenunterricht, mit CD / Schülerheft für Gruppen- und Klassenunterricht Hug, Zürich 2009-12-09

Das Kooperieren von Musikschulen mit Kindergärten und Grundschulen (Musikalisierungsziel: „Jedem Kind ein Instrument“) erfordert einen besonderen methodisch-didaktischen Ansatz für gemeinsames Musizieren im Kindesalter. Das Unterrichtswerk Abenteuer Musik will dazu einen begrüßungswerten Beitrag leisten. Gedacht ist es für Gruppen oder Klassen im Grund- und Vorschulbereich. Im Mittelpunkt steht das gemeinsame Erleben von Musik in einer Live-Band von Stabspielen, Boomwhackers, Cajon und Stimme. Ganz nebenbei wird auch die Notenschrift eingeführt. Bei allen Spielvorschlägen für Bodypercussion, Stabspiele etc. bilden Bewegung, Musik und Sprache eine Einheit. Sie wollen ausschließlich das metrisch- rhythmische Element beim gemeinsamen Musizieren in der Gruppe fördern. Abenteuer Musik verfolgt wegen der unterschiedlichen Vorkenntnisse ein offenes Konzept. Das Liedgut und auch die Spielvorschläge sind als flexibles Angebot gedacht. Auf einer CD befinden sich alle Lieder, die zur Einführung und Motivation des jeweils neuen Notennamens verwendet werden können. Daneben sind zu allen Tönen passende Playbacks gespeichert. Zu den Liedern werden zahlreiche Spielideen und Arrangementvorschläge (Boomwhacker als Bass, Akkorde mit Gitarre oder Keyboard, dazu verschiedenes Schlagwerk) angeboten. Sie sind auf alle anderen Verse übertragbar. Die vorgeschlagenen Patterns (ostinate Spielmuster) zur Begleitung der Lieder sind geordnet nach Schwierigkeit und Umfang. Jeder Notenname ist eingebettet in Koordinations- und Bewegungsspiele. Dazu gibt es immer Melodie-Erkennungsübungen, Anregungen zu kreativem Gestalten von Melodien und natürlich auch Theorie-Ecken. Ein weiterer Beleg für das „offene Konzept“ ist die Vielfalt von Kopiervorlagen im Lehrerband. Das Schülerheft ist im Gegensatz zum Lehrerheft bewusst einfach, übersichtlich und motivierend gehalten. Alle Kopiervorlagen (Tierbilder, Lieder, Spielstücke, Patterns) können in das Schülerheft geklebt werden. Da bleibt nur zu wünschen: Viel Freude am gemeinsamen Musizieren.

Winfried Kühne  


 

concertino-2/2006
Michael Diedrich:“Klasse(n) Musik“, Edition Conbrio, Schülerheft ECB 6082 und Lehrerband ECB 6083

Das Thema Klassenunterricht bzw. Großgruppenunterricht ist zurzeit auch für die Gitarre aktuell. Die verstärkte Einrichtung von Ganztagsschulen mit dem Wunsch nach einer Musikausbildung für mehr Kinder und auch der finanzielle Druck auf Musikschulen haben dieses Thema in die Diskussion gebracht. Unterrichtsmaterialien für die Unterrichtsform „Großgruppe/Klassenunterricht" liegen im Musikhandel bisher kaum vor, so dass diese Veröffentlichung eine Vorreiterfunktion übernimmt. Das Lehrwerk „Klasse(n)Musik" besteht aus einem Schülerheft und einem Lehrerband mit methodischdidaktischen Ausführungen. Diedrich versteht seine Ausgabe als Spiel- und Materialsammlung für den Klassenunterricht mit einer (zeitlich befristeten) Einführung in das Gitarrenspiel. Ausdrücklich weist er darauf hin, dass diese Sammlung kein Ansatz für den Instrumentalunterricht ist, sondern dass sie einen sich evtl. anschließenden Gitarrenunterricht vorbereiten soll. In 39 Kapiteln, die als Stundenkonzepte angelegt sind, sollen Schüler im Alter von 7 bis 1o Jahren (3. und 4. Grundschulklasse) mit dem elementaren Gitarrenspiel vertraut gemacht werden. Dabei wird die Gitarre in erster Linie als Begleitinstrument zu Liedern verwendet. Es werden einfache rhythmische Figuren eingeführt, die als Begleitmuster zu den vorgestellten Liedern dienen. Dabei werden Leersaiten eingesetzt, einzelne gegriffene Töne und einige Akkorde.

Spieltechnisch wird hauptsächlich der Daumenanschlag benutzt, gegen Ende des Heftes wird der angelegte Wechselschlag auf der ersten Saite eingeführt. Das Melodiespiel wird bewusst ausgeklammert, da im Großgruppenunterricht die sorgfältige Kontrolle der dafür benötigten Spieltechnik nicht geleistet werden kann. Die Gestaltung des Schülerbandes ist im Wesentlichen übersichtlich, wenngleich manche Seiten sehr gefüllt wirken. Dies ist darauf zurückzuführen, dass das Schülerheft auch eine Funktion als „Schulbuch" erfüllt, in dem eine gründliche Einführung in die Notation gegeben wird (mit Schreibübungen) und in dem viele musikalische Grundelemente erklärt werden. Die rhythmische Ausbildung

wird mit Hilfe einer Rhythmussprache in vielen Übungen gründlich erarbeitet. Die Lieder sind schwungvoll und mit witzigen Texten versehen, einige sind in englischer Sprache. Der Lehrerband enthält zu jedem Kapitel Erläuterungen, die unter verschiedenen Aspekten die mögliche Umsetzung im Unterricht vorstellen. Diese Hinweise für die Umsetzung sind sehr praktisch gehalten und verhelfen zu einer abwechslungsreichen Unterrichtsgestaltung. Es gibt viele Vorschläge zu Bewegungsaktionen, Varianten zur Liedgestaltung und rhythmische Übungen; daneben gibt es Begründungen zur Methodik und zu der eingesetzten Spieltechnik. Diedrich schätzt die Möglichkeiten einer instrumentaltechnischen Ausbildung im Großgruppenunterricht realistisch ein. Seine Vorgehensweise ist klar und in gut erfassbaren, kleinen Schritten strukturiert. Im Vordergrund steht nicht die instrumentaltechnische Ausbildung, sondern eine Einführung in das „Musikmachen" mit einer Erkundung des elementaren Gitarrenspiels. Für diesen Zweck stellt „Klasse(n)Musik" eine gut brauchbare Hilfe für den Unterricht dar. Sein Lehrwerk macht aber auch deutlich, dass Großgruppenunterricht nur eine einführende Orientierungsphase sein kann und kein Ersatz für eine individuelle Ausbildung.

Die beiliegende CD (jeweils im Schüler- und Lehrerband vorhanden) ist sehr ansprechend produziert. Sie ist nicht nur eine Arbeitshilfe, sondern stellt auch für die Schüler eine „richtige" Musik-CD dar. Die Lieder des Lehrwerkes sind liebevoll mit vielen abwechslungsreichen Ideen zu kompletten Songs arrangiert worden. Als kleine Kritik möchte ich hier anbringen, dass ausschließlich ein Rock-/Popstil präsentiert wird, in dem E-Gitarren im Mittelpunkt stehen. Im Unterricht sollten hier zusätzliche Hörbeispiele den Kindern die große musikalische Bandbreite der Gitarrenmusik aufzeigen.

Ingo Brzoska


üben & musizieren Februar/März 2005
Michael Diedrich: Children's Songs, Edition Conbrio

Michael Diedrich, Gitarrenlehrer und Fachbereichsleiter für Elementare Musik an der Musikschule Mosbach, der auch über einen Pädagogischen Ausbildungshintergrund verfügt, legt eine Sammlung von 21 Kinderliedern vor, die er u. a. als Bausteine im fächerübergreifenden Unterricht verstanden wissen will.

Neben der Melodiestimme und den Texten der Lieder werden Begleitsätze für das Klavier, eine Version für das Musizieren auf der Gitarre und dazugehörige Anschlagsvorschläge sowie rhythmische Patterns für Schlaginstrumente bereitgestellt. In den knappen Vorbemerkungen finden sich Hinweise darauf, wie die Musiziervorschläge anders genutzt und gegebenenfalls erweitert werden können.

Zur Ergänzung liegt eine CD bei, auf der alle Titel als "Vollversion“ und als Playback vorliegen. Lustige Zeichnungen von Wolfgang Steinmeyer beleben das saubere und sehr übersichtliche Notenbild, kurze Kommentare, jeweils unter der Überschrift platziert, geben Hinweise zum Verständnis der Lieder und Übersetzungshilfen. Von Happy Birthday bis zu London Bridge is falling down finden sich die zu erwartenden Standard Songs, aber es sind auch weniger bekannte Lieder wie The ltsy-Bitsy Spider oder Wee Willie Winkie vertreten. Leider sind nur zwei Lieder in französischer Sprache (Sur le pont d'Avignon und Alouette), wenn man von der französischen Textfassung zu Are you sleeping absieht, wobei es sich ja eigentlich auch um ein ursprünglich französisches Lied handelt. Möglicherweise hat Diedrich vor den für Kinder oft zu schwierigen Texten anderer französischer Kinderlieder zurückgescheut.

Diedrichs Begleitsätze sind eher traditionell angelegt, was dem Idiom des Kinderlieds auch entspricht. Die Sätze sind dabei nicht zu schwierig und klingen recht ansprechend. Dankenswerterweise lassen sie sich zu den Playbacks auf der CD mitspielen. Die Arrangements auf der CD sind um wunderschöne, fantasievolle Intros erweitert, in denen Geräusche (Natur, Wasser, Tiere, Dialogfetzen) das Ganze zu richtigen kleinen Hörszenen werden lassen. Sie sind so gut gemacht, dass die überwiegende Verwendung von Midi-Instrumenten gar nicht weiter ins Gewicht fällt. Die Sängerinnen auf der CD haben einen leichten "folkigen“ Touch in der Stimme, bleiben dabei aber so dezent, dass kein Widerspruch zum Idiom des Kinderlieds entsteht.

Erwähnung verdient noch, dass die für Gitarristinnen gedachten Noten mitunter die Verwendung des Kapodasters vorsehen, sodass auch weniger Geübte mit Melodien in F-Dur gut zurecht kommen können.

Die Handschrift des Gitarristen Diedrich äußert sich hier und da in der Harmonisierung, die manchmal (z. B. bei Bingo) etwas aufwändiger ist als nötig oder die einfachen Hauptfunktionen zu meiden sucht (so z.B. in One, Two, Three, Four, Five, 4. Takt: Am statt eines schlichten D7). Auf jeden Fall findet, wer mit Kindern ab etwa fünf Jahren bis hin zur 5. Klasse fremdsprachige Lieder singen und musizieren möchte, in Diedrichs Veröffentlichung ein wirklich motivierendes und gut aufbereitetes Material.

Wolfgang Koperski


üben und musizieren 3/04
Michael Diedrich: Don't worry - be plucky, Edition Conbrio

Das letzte der insgesamt 22 Stücke aus Rock, Pop, Blues und Traditionals für zwei und mehr Gitarren gibt diesem Heft den Titel: Don´t worry - be plucky. Ein Titel, der gute Laune verspricht und auch hält. Rund die Hälfte der Duos stammen von Michael Diedrich. Die erste Gitarre bekommt eine durchweg leicht spielbare und klangschöne Melodie, sei es ein Blues-Liebeslied wie Lovely Rita, sei es der Boomerang Boogie oder das poppige Loola Loo. Der zweite Spieler darf sogar ein blutiger Anfänger sein: Oft hat er schlichte Viertelnoten zu spielen oder groovige Achtel-Riffs. Zu jedem Stück sind die Akkorde und ein strumming-Pattern angegeben und schließlich für die Lehrkraft oder fortgeschrittene Mitspielerinnen ein komplexeres Begleitpattern mit slides und hammerings. "Das scheint doch etwas für eine komplette Rockband zu sein", wird der eine oder die andere jetzt denken. Tatsächlich aber knüpfen viele Stücke des Hefts an die Sounds akustischer Instrumente an. "Unplugged" lautet das Stichwort. Typische Merkmale der Pop- und Rockmusik wie Bassläufe, Fingerpicking oder Synkopen bilden die Grundlage für Diedrichs Stücke. Es groovt ganz gewaltig auf der beiliegenden CD. Dabei sind alle Stücke "Mitspiellieder" d.h. neben der notierten ersten und zweiten Gitarre hört man eine ausgefeilte Rhythmusgitarre, die sich aus den angegebenen Anschlagpatterns und Licks bedienst, einen akustischen Bass und dann als Solostimme entweder Gesang, eine Bluesgitarre oder die typische Bluesharp. Letztere machen Traditionals wie Backwater Blues, Midnight spezial, Five Hundred Miles, Rock my Soul oder Freight Train zu echten Ohrwürmern. Und da kann man selbst als Anfängerin schon mitspielen. Doch auch für Fortgeschrittene oder Lehrkräfte gibt es genügend notiertes Spielmaterial und eingespielte Solos, um keine Langeweile aufkommen zu lassen. Und das ist alles mit der normalen klassischen Gitarre möglich. Dieses Heft ist ideal, wenn ein klassisch ausgebildeter Schüler auch mal Blues, Rock und Pop spielen will. Es zeigt sich mal wieder, dass die so genannte klassische Gitarre das variabelste Gitarreninstrument ist. Das Heft vermittelt Spiel- und auch Lebensfreude! Diese Musik ist positiv und lässt so manchen Alltagsblues, mit dem der eine oder andere Gitarrenschüler vielleicht gerade zu kämpfen hat, leicht vergessen. Auch für E-Gitarristinnen, die einen Abstecher in die Bereiche "unplugged" und "Fingerstyle" machen wollen, ist Don´t worry - be plucky eine gute Empfehlung.

Ulrich C. Müller


Concertino-1/2004
Michael Diedrich: Don't worry - be plucky, Edition Conbrio

Viele Gitarrenspieler, die eigentlich klassischen Unterricht genießen, wollen sicher hier und da auch modernes Gitarrenspiel kennen lernen und entsprechend Rock, Blues und Pop alleine oder im Zusammenspiel mit weiteren Musikern praktizieren. Michael Diedrich stellt auf 33 Seiten 22 Duo-Stücke in Notenschreibweise mit typischen Techniken und Spielweisen vor, die hier einen guten Einstieg bieten. Dazu gehören eigene Kompositionen wie auch bekannte Gassenhauer wie zum Beispiel Midnight Spezial, Banks of Ohio oder der Backwater Blues. Bassläufe, Fingerpicking, Synkopen und typische Harmonie-Abläufe bieten genügend Stoff, um die Materie kennen zu lernen, und machen auch Durst nach mehr. Sehr schön sind einige alternativ angebotene Begleitpatterns und Licks. Die begleitende CD ist lebhaft und durch komplette Bandbegleitung samt teilweiser Gesangsparts abwechslungsreich eingespielt. (la)


Gitarre aktuell Gak 82-III/03
Michael Diedrich: Come follow me, Ricordi

In seinem bevorzugt für Unterrichtszwecke gedachten Heft »Come Follow Me« bietet Michael Diedrich bereits auf der Inhaltsseite einen besonderen Service für Schüler und Lehrer, indem er in einer Übersicht die einzelnen Titel nach ihren Eigenarten skizziert und Tonumfang, Tonart, benötigte Akkorde, Anzahl der Stimmen und weitere Schwerpunkte wie Rhythmus, leere
Saiten, Punktierungen u.a. hervorhebt. Diese Auflistung ist als Hilfestellung für die angepeilte Zielgruppe (Unterstufe) sehr nützlich, kann doch der Spieler (oder der Lehrer für den Schüler) anhand der vorhandenen Kenntnisse die Progression der in Angriff zu nehmenden Stücke selbst
bestimmen.

Eigentlich ist das 33 Seiten umfassende Heft mit 21 Stücken eine Sammlung von Kanons (einstimmige Melodien), bei denen Diedrich die Hintergrundidee leitete, durch einfaches Melodiespiel mehrerer Spieler eine wirkungsvolle Mehrstimmigkeit zu erreichen. Dies kann an dem vorliegenden Material mit drei bis hin zu acht Stimmen und unterschiedlichen musikalischen und gitarrentechnischen Problemstellungen erprobt werden, wobei die Lieder bunt gemischt aus allen möglichen Quellen stammen. Der Autor regt in seinem Heft
aber nicht nur zum instrumentalen Spiel an, die Lieder sollen vor allem auch gesungen - Texte sind bei allen Stücken dabei - oder mit anderen Mitteln wie (Body-)Percussion oder als Bewegungsspiele vorgetragen werden. Im Vordergrund steht also zunächst der spielerische Umgang mit Musik und den elementaren musikalischen Abläufen wie Rhythmus (Notenwerte) und Melodie in Verbindung mit dem Instrument Gitarre. Sehr vielseitig und fantasievoll
sind die zu jedem Stück gegebenen Spielanregungen, aber auch die kurzen Information zu den Liedern. Am Schluss sind einige Anmerkungen (aus Diedrichs eigener Praxis?) für Lehrer zusammengefasst, so dass man das Heft auch als einen in sich geschlossenen kleinen Lehrgang oder praktische Einführung in die Musik verstehen kann. Wenn im Gruppenunterricht einmal die Ideen ausgehen, hier sind willkommene Anregungen.


Feste feiern

Was gibt es Schöneres, als seiner Freude über einen festlichen Anlass mit einem Lied Ausdruck zu verleihen? Wer kennt sie nicht, die Momente in denen leider genau das zu diesem Fest passende Lied fehlt. Michael Diedrich will
hier Abhilfe schaffen und bietet mit seinem Heft "Feste feiern" Lieder für alle erdenklichen Anlässe, Gelegenheiten und Jahreszeiten. Ob Laternenfest und St. Martin, Nikolaus, Advent, Weihnachten, Fasching, Frühling, Ostern, Muttertag, Hochzeit, Geburtstag, Sylvester oder Frühling, Sommer, Herbst und Winter, immer ist mindestens ein passender Titel im Angebot.

Der Autor selbst empfiehlt "Feste feiern" als begleitendes Spielheft zu seiner unter dem Namen "Semmelrock" erschienen Einführung in die Liedbegleitung für Kinder zu verwenden. Dementsprechend richten sich auch die Lieder von "Feste feiern" inhaltlich an die ganz jungen Gitarristen. Dabei hat Diedrich neben traditionellen als auch moderne Titel
berücksichtigt.

Die Melodien sind sehr übersichtlich und in traditioneller Notenschrift notiert. Akkordsymbolen sind grundsätzlich die entsprechenden Griffdiagramme hinzugefügt. Zu jedem Lied findet sich ein Begleitmustervorschlag. Daneben
gibt es immer auch Raum, um seine eigenen Anschlagsmuster zu notieren.

Neben dem Inhalt dürften Kinder sicher auch die lustigen Illustrationen ansprechen.

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Üben & Musizieren 6/01, Schott Musik International:
Michael Diedrich; Semmelrockin'
Einführung in die Barré-Technik für Gitarre, mit CD

Diedrichs Publikation wendet sich an GitarristInnen, die bereits über Erfahrungen in der Akkordspielweise verfügen. Der Autor legt mit diesem Band, den er als Ergänzung und Erweiterung zu den bisher erschienenen Semmelrock - Bänden sieht, eine didaktisch gut durchdachte Methode für das Erlernen der komplexen Barrè-Technik vor. An Hand zahlreicher Übungen zur Kräftigung der Muskulatur des ersten Fingers, neuer Griffweisen bekannter Akkorde und des Wechsels von Barrè-Akkorden mit den Grundakkorden werden die einzelnen Lernziele erarbeitet. Fotos, Akkorddiagramme und Grafiken dienen zur Veranschaulichung der Erklärungen.

Die Songs und Hits der 60er bis 90er Jahre, die im Zentrum jeder neuen Lerneinheit stehen, helfen, das Gelernte spielerisch umzusetzen. Notiert sind Melodie, Akkorde und falls vorhanden der Text der Songs. Das musikalische Spektrum der 45 Stücke umfasst Traditonels (The house of the rising sun), Spirituals (Swing low, sweet chariot), John Denvers Take me home, country roads, Kompositionen des Verfassers wie auch Westernhagens Song Freiheit. Im Mittelpunkt der Buchkonzeption steht das aktive Musizieren. Besonders erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang die CD, auf der 25 der im Buch vorgestellten Stücke eingespielt von einer Band, zu hören sind. Die CD lässt sich Gewinn bringend als Playback gebrauchen, da die Einsätze zum Mitspielen durch Vorzähler oder durch kurze Vorspiele deutlich
gemacht werden.

Ein weiterer Schwerpunkt der Publikation liegt auf den Anschlagsformen und Dämpftechniken der rechten Hand, die innerhalb der Songs auf der CD zur Anwendung kommen. Hier sind die Voraussetzungen für ein sinnvolles Lernen durch die Verbindung der drei Komponenten erläuternder Text, Grafik und Hörbeispiel gegeben Abgerundet wird das Erscheinungsbild des Bandes durch Illustrationen.

Alles in allem handelt es sich bei Diedrichs Buch um einen gelungenen Versuch, die Barrè-Technik spielerisch zu vermitteln. Man könnte allerdings Kritik an der Auswahl der Stücke üben, denn welcher Schüler ersetzt bei
einem Song wie Marmor Stein und Eisen bricht, der mit seinen drei Akkorden A, E und D so leicht spielbar ist, die Grundakkorde durch Barré-Griffe?
Schön wäre es ebenfalls gewesen, wenn der Autor die Melodien der Stücke zusätzlich als Tabulatur notiert hätte, da gerade im Bereich der Akkordbegleitung Notenkenntnisse nicht bei allen SchülerInnen als gegeben vorausgesetzt werden können. Das Buch ist all denen zu empfehlen, die sich der Herausforderung Barré-Griff stellen wollen und eine differenzierte Lernmethode zu diesem Themenkomplex suchen.

Uli Falk


Musik und Praxis/Fidula Verlag 2/99:
Semmelrock; Michael Diedrich

Michael Diedrich will mit seiner Einführung in die Akkordbegleitung für Gitarre zum Singen und Begleiten von Liedern motivieren. Als Zielgruppe sieht er Kinder, die die musikalische Früherziehung oder die musikalische Grundausbildung besucht haben und nun Anfangsunterricht in klassischer Gitarre erhalten.

Bei der Suche nach Unterrichtsmaterial für eine Arbeitsgemeinschaft ,,Gitarre für Anfänger" in einer Fachschule für Sozial- und Heilpädagogik fiel mir Semmelrock besonders auf: Die angeführten Lieder sind gut für die berufliche Praxis zu nutzen, eine sehr gute Systematik erleichtert das Erlernen der rhythmischen Liedbegleitung.

Der Beginn mit e-moll und zwei einfachen Kinderliedern vermittelt schon in der ersten Übungsstunde einen Lernerfolg. Der kontinuierliche Aufbau über Dominant-Tonika Akkordverbindungen (E-Dur, A-Dur, D-Dur, G-Dur, C-Dur bis zur F-Dur Begleitung) entspricht dem technischen Vermögen des Gitarrenschülers, der keine Instrumentalvorkenntnisse besitzt. F-Dur führt Diedrich. am Ende seines Werkes ein.

Die aufgeführten Anschlagstechniken sind dem Charakter des jeweiligen Liedes angepasst und bieten Möglichkeiten Varianten auszuprobieren. Besonders positiv ist die klare Darstellung der Griffbilder durch Fotos und Tabulaturen über dem Notentext. Auch die grafische Darstellung der Anschlagstechniken ist leicht verständlich.

Die Liedauswahl umfasst 47 Beispiele für die Arbeit im Vor- und Grundschulbereich. Viele Lieder kann man für die situationsorientierte oder die thematische Arbeit nutzen. So ist Semmelrock auch interessant für Grundschullehrerlnnen, die sich im Selbststudium ein zweites Begleitinstrument erarbeiten wollen. Für den Laien ist es jedoch schwierig, die Melodien der vorgestellten Lieder zu erfassen, weil sicher viele unbekannt sind. Für Autodidakten wäre daher eine Einspielung der Lieder sinnvoll.

Ewald Brünen


NMZ 11/98:
Praxisnah
Gitarren-Literatur

Michael Diedrich: Semmelrock – Die Einführung in die Akkordbegleitung auf der Gitarre, ConBrio Verlagsgesellschaft Regensburg, 1998

Schlaggitarre im klassischen Gitarrenunterricht –, wer erinnert sich nicht an erhitzte und häufig ideologisierte Debatten um dieses Thema? Die "Reinheit der Lehre" auf der einen und "Praxisnähe" auf der anderen Seite standen sich unversöhnlich und oft genug zähnefletschend gegenüber. Mit seinem "Semmelrock" setzt sich Michael Diedrich leicht und locker über alle Konventionen hinweg, gerade so als habe es die Auseinandersetzungen nie gegeben. Auch der "eingefleischte Klassiklehrer", für den das Thema "Schlaggitarre" bislang höchstens einmal bei älteren Schülern im Unterricht gestreift wurde, wird freundlich eingeladen, es einmal anders zu versuchen, ohne da8 er dadurch gezwungen ist, sein bewährtes Unterrichtskonzept grundlegend zu verändern. Das gelingt dem Autoren vor allem deshalb, weil er seinen Schlaggitarrenlehrgang kompetent und praxisnah aufbaut. Bewußt wird das Liedmaterial der Früherziehungs- beziehungsweise der Grundausbildungsprogramme mit einbezogen. Die methodischen Schritte sind durchdacht gewählt, bei- nahe jeder Griff wird mit einem Lied eingeführt, das nur mit diesem einen Akkord begleitet wird. Das führt in Einzelfällen zu einer etwas bemühten Harmonik, aber damit kann man wohl leben. Hervorheben – weil immer noch keine Selbstverständlichkeit – muß man die solide editorische Arbeit durch den ConBrio Verlag. Die Fotos von der Greifhand, sinnvollerweise aus der Sicht des Gitarrenspielers aufgenommen, sind klar und deutlich, die Seitenaufteilung ist übersichtlich und der Notensatz entspricht professionellem Standard, obwohl ich mir die Noten etwas "kindgerechter" – sprich größer – wünschen würde.

Thomas Cieslik


Musik in der Grundschule 2/98:

[...]

Die Gitarrenschule "Semmelrock" stellt das Erlernen von Gitarrenakkorden und die Liedbegleitung in den Mittelpunkt des Lehrgangs. Damit greift sie den Wunsch von

fast allen Kindern auf, sich selber beim Singen mit der Gitarre begleiten zu können. In der 49 Seiten starken Paperbackausgabe werden 14 Akkorde und 27 Lieder vorgestellt. Die Stärken dieser Gitarrenschule liegen in der klaren Gliederung (vom Leichten zum Schwierigen) und der gelungenen Auswahl von Kinderliedern. Dadurch wirkt der Lehrgang übersichtlich und vor allen Dingen mach- und schaffbar. Jeder Akkord wird auf ein bis zwei Doppelseiten vorgestellt. Seine Griffweise ist jeweils als Foto und als Griffbrettgrafik dargestellt. Dann folgen einige technische Hinweise zum Greifen und Spielen und mindestens zwei Lieder. Karikaturen und witzige Bildchen lockern den Lehrgang auf. Die Tonlagen der Lieder sind nicht immer glücklich gewählt und oftmals zu hoch. Die Schule ist nicht zum Selbststudium gedacht. Sie eignet sich aber für den Gitarrenunterricht in größeren Gruppen. Leider gibt es zum Lehrgang keinen Tonträger, auf dem sich Lehrer und Schüler die Lieder anhören können.

Frigga Schnelle


Concertino – 3/2003; Das Magazin für Gitarre, Mandoline und Laute:

Michael Diedrich: Semmelrock - Einführung in die Akkorbegleitung für Gitarre, ConBrio Verlag, Bestellnummer CB 6034.

Zunächst präsentiert sich ein ca. 5o seitiges, farbig und nett aufgemachtes Heft. Auf den zweiten Blick eine ausgesprochen kindgerechte Schule für die Ausbildung der Liedbegleitung auf der Gitarre. Zweifelsohne hat der Herausgeber sehr viele pädagogische Erfahrungen einfließen lassen. Die zu erlernenden Griffe beginnen bei e-moll und reichen bis F-Dur (bzw. A-Dur, aber F-Dur sei wegen der höheren Beanspruchung der Kinderhand genannt). Im Vorwort beklagt der Herausgeber, dass sich das gesungene Lied heute nur noch in kleinen Nischen hält, weil die ach so bösen Medien das freie Singen „ersticken“. Nun, aus Sicht des Rezensenten kann das nur mit einem eindeutigen „ja - aber" bestätigt werden. Natürlich tragen die Medien mit ihren kommerziellen Ausrichtungen an einer kulturellen Wandlung ein gerüttelt Maß Schuld. Aber ich erlebe immer wieder, dass sich zähe Exklaven halten, in denen das Volkslied, welcher Herkunft auch immer, eine rauschende Renaissance erlebt. Natürlich muss der junge Mensch an dieses Liedgut herangeführt werden. Es muss dem Lehrer gelingen, das Interesse am Lied zu wecken, indem er auch Hintergründe (Auf einem Baum ein Kuckuck) erklärt, vielleicht auf die vielen Kinderlieder, die in Wahrheit Kriegsberichte sind (Schlaf, Kindlein, schlaf - Hänschen klein ) hinweist. Denn eine Textpassage "wenn er fällt dann schreit er, fällt er in den Graben, fressen
ihn die Raben" kann auch den jüngsten Schüler, der von aktuellen Nachrichtenbildern überflutet wird , zum Nachdenken bringen. Michael Diedrich ist vollziehbar. Er hat jedoch einen anderen Weg der Liedpräsentation eingeschlagen: Er stellt fast ausschließlich Lieder vor, die wohl die Kinder aus MFE (?) und MAG (?) (das Fragezeichen bedeutet, dass diese Kürzel dem Rezensenten nicht bekannt sind). Diedrich geht davon aus, dass es den Kindern eine hohe Motivation schafft, diese bekannten" Lieder (wem? Dem Rezensenten, der sich im Volksliedgut bestens auskennt, jedenfalls nicht) nun im Instrumentalunterricht selbständig begleiten zu können. Ja, und hier stellt sich die Frage, ob diese Schule - bei allem Wohlwollen - wirklich etwas Neues bringt und eine Ergänzung oder gar Ablösung der bewährten Kinderschulen von
Teuchert und anderen sein kann. Das muss jeder Lehrer für sich entscheide, sicher ist auch das Umfeld der Musikschule, des Musiklehrers entscheidend für die Wahl des Unterrichtsmaterials.
Deshalb sei eine intensive Prüfung auf die Einsatzmöglichkeiten dieses mit viel Liebe gestalteten Heftes empfohlen. (la)

Hans-W.F. Landau



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